Die professionelle Kanzlei-Website als digitale Visitenkarte
Ihre Online-Präsenz als Kanzlei ist oft der erste Berührungspunkt mit potenziellen Mandanten. Doch in vielen Kanzleien fristet die eigene Website ein Schattendasein oder fehlt gänzlich. Insbesondere Einzelanwältinnen und -anwälte stehen vor der Frage: Lohnt sich der Aufwand?
In diesem Blogartikel erfahren Sie, warum eine professionelle Website heute ein unverzichtbares Instrument zur Mandantengewinnung darstellt, welche Funktionen sie erfüllen muss und welche Aspekte – von Inhalt über Design bis hin zu rechtlichen Vorgaben – entscheidend für Ihren Erfolg sind. Sie finden auch eine Checkliste, um Ihre Website einer kritischen Prüfung zu unterziehen.
Wie wichtig ist eine gute Kanzlei-Website?
Es mag sein, dass viele Mandanten aufgrund einer Empfehlung auf Ihre Kanzlei aufmerksam werden. Doch selbst diese Gruppe wird sich sehr wahrscheinlich online weitere Informationen einholen. Eine fehlende oder veraltete Onlinepräsenz hinterlässt einen negativen ersten Eindruck.
Das sind die Gründe, warum Sie großen Wert auf einen gepflegten Webauftritt legen sollten:
1. Sichtbarkeit
Potenzielle Mandanten informieren sich online, bevor sie Kontakt aufnehmen. Sie nutzen Suchmaschinen (Link SEO) wie Google oder Bing und werden so auf Ihre Kanzlei aufmerksam.
2. Kontrolle
Anders als auf externen Bewertungsplattformen oder in Web-Foren können Sie auf Ihrer Website selbst bestimmen, welche Informationen Sie veröffentlichen und wie Sie Ihre Kanzlei präsentieren.
3. Erreichbarkeit
Die Website Ihrer Kanzlei ist immer aufrufbar. Potenzielle Mandanten und andere interessierte Personen können jederzeit die gewünschten Informationen einsehen.
4. Wettbewerbsvorteil
Mit einer professionellen Webpräsenz können Sie sich von anderen Kanzleien abheben und Ihre Alleinstellungsmerkmale präsentieren. Das schafft Vertrauen und signalisiert Kompetenz. Ihre Website kann Besuchen bereits das Gefühl vermitteln, dass sie bei Ihnen in guten Händen sein werden.
5. Mandantenakquise
Über Inhalte wie Antworten zu bestimmten rechtlichen Fragen, Material zum Download oder einen Kanzlei-Blog können Sie Ihre Website in den Suchergebnissen platzieren und neue Mandanten gewinnen.
Welche Inhalte hat eine gute Kanzlei-Website?
Ihre Website sollte Mandanten alle Informationen über die Arbeitsweise Ihrer Kanzlei, Ihre Spezialisierungen, Ihr Team und die Kontaktmöglichkeiten liefern. Auch ein Hinweis auf den Umgang mit personenbezogenen Daten darf nicht fehlen.
- Startseite (Homepage): Auf der Startseite stellen Sie Ihre Kanzlei und Ihr Leistungsspektrum vor. Ein professionelles Foto der Kanzleiräume oder Ihres Teams und ein prägnanter Slogan zeigen Persönlichkeit.
- Über uns / Kanzleiprofil: Ihre Kanzlei hat eine eigene Philosophie oder bestimmte Leitlinien? Präsentieren Sie diese auf der Startseite oder einer eigenen Unterseite. So ziehen Sie Mandanten an, deren Anliegen Sie gern vertreten werden.
- Rechtsgebiete und Leistungen: Nennen Sie Ihre Tätigkeitsbereiche und erklären Sie detailliert und für Laien verständlich, bei welchen Fragen und Anliegen Sie helfen können. Erwähnen Sie auch, in welchen Sprachen Sie Rechtsbeistand anbieten können.
- Team / Anwältinnen und Anwälte: Präsentieren Sie von allen Teammitgliedern professionelle Fotos und aussagekräftige Profile mit Angaben zur Zulassung, Fachanwaltschaften, Schwerpunkten, Mitgliedschaften und ggf. Veröffentlichungen. Das schafft Vertrauen.
- Kontaktmöglichkeiten: Führen Sie Ihre genaue Adresse auf und liefern Sie Informationen zur Anfahrt mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln. Geben Sie Ihre Telefon- und Faxnummer sowie Ihre E-Mail-Adresse an. Zusätzlich können Sie ein Kontaktformular einbinden. Erwägen Sie auch Angaben zur Barrierefreiheit Ihrer Kanzleiräume.
- Impressum & Datenschutzerklärung: In Deutschland muss eine Website eine Datenschutzerklärung aufweisen. Zudem sind Website-Betreiber dazu verpflichtet, ein Impressum zu führen.
Wichtig: Halten Sie die Inhalte Ihrer Website stets auf dem neuesten Stand und entfernen Sie veraltete Informationen.
Wie sieht eine rechtssichere Kanzlei-Website aus?
Für Rechtsanwälte und Kanzleien ist eine rechtssichere Website von großer Bedeutung, um rechtliche Risiken zu minimieren und die eigene Professionalität und Vertrauenswürdigkeit zu wahren.
Impressum
Nach § 5 Telemediengesetz (TMG) und § 18 Medienstaatsvertrag (MStV) muss Ihre Website ein Impressum enthalten, das den vollständigen Namen und die Anschrift der Kanzlei, die gesetzliche Berufsbezeichnung sowie den Staat nennt, in der diese verliehen wurde. Daneben sind Telefonnummer, E-Mail-Adresse, die zuständige Rechtsanwaltskammer und die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (falls vorhanden) aufzuführen. Wichtig sind auch Angaben zur Berufshaftpflichtversicherung (Name, Anschrift, räumlicher Geltungsbereich) sowie zu berufsrechtlichen Regelungen (z. B. Berufsordnung).
Datenschutzerklärung
Laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) müssen Sie eine Datenschutzerklärung einbauen, die umfassend über Art, Umfang und Zweck der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten auf Ihrer Website (z. B. bei Nutzung des Kontaktformulars, Einsatz von Cookies, Webanalyse-Tools) informiert. Zudem muss die Datenschutzerklärung den Namen und die Anschrift der Kanzlei (als Seitenbetreiber) und des Datenschutzbeauftragten enthalten.
Cookie-Banner für technisch nicht notwenige Cookies
Werden auf einer Kanzlei-Website Cookies für Marketing oder Tracking verwendet, müssen Nutzer explizit einwilligen. Um die rechtlichen Anforderungen der DSGVO und des Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetzes (TTDSG) zu erfüllen, ist für alle technisch nicht notwendigen Cookies ein Cookie-Consent-Banner erforderlich. Ein rechtssicheres Cookie-Banner enthält einen Hinweistext, der erklärt, welche Cookies für welche Zwecke verwendet und welche Daten erhoben werden. Es muss Buttons und Links zur Verfügung stellen, die es den Nutzern ermöglichen, Cookies zu akzeptieren oder abzulehnen und ihre Einstellungen zu verwalten. Außerdem sollte es einen Link zu Ihrer Datenschutzerklärung geben.
Die Einwilligung zur Cookie-Nutzung darf nicht voreingestellt sein, sondern muss vom Nutzer aktiv gegeben werden können. Zudem muss die Möglichkeit des Widerrufs so einfach sein wie die Erteilung der Einwilligung selbst. Wichtig: Das Cookie-Banner muss beim ersten Besuch der Website sichtbar sein.
HTTPS-Verschlüsselung
Eine HTTPS-Verschlüsselung gehört mittlerweile zum Standard für Websites, die personenbezogene Daten verarbeiten, etwa weil ein Kontaktformular eingebunden ist. Zudem werden Websites ohne HTTPS von Google als unsicher eingestuft und darum z. B. im Chrome-Browser nicht angezeigt.
Rechte an Bild- und Videomaterial
Nutzen Sie auf Ihrer Website Bild- und Videomaterial Dritter, gilt das Urheberrechtsgesetz (UrhG). Verwenden Sie urheberrechtlich geschütztes Material nur mit Zustimmung des Rechteinhabers oder greifen Sie auf lizenzfreie Bilder zurück. Geben Sie stets die Bildquelle an. Achten Sie bei selbst erstelltem Material darauf, die Zustimmung aller abgebildeten Personen einzuholen (Recht am eigenen Bild), bevor Sie es veröffentlichen.
Sachliche Werbung
Sie möchten Ihre Website nutzen, um Ihre Leistungen und Erfolge besonders hervorzuheben? Die Bundesrechtsanwaltsordnung (§ 43b BRAO), Berufsordnungen und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) erlauben anwaltliche Werbung unter der Voraussetzung, dass sie sachlich informiert und nicht irreführend ist. Verzichten Sie deshalb auf Erfolgsversprechen oder Vergleiche mit anderen Kanzleien. Richten Sie Ihren Fokus stattdessen auf Ihre Expertise.
Was sind die Merkmale einer benutzerfreundlichen Kanzlei-Website?
Das Erscheinungsbild Ihrer Kanzlei-Website spielt für die Nutzerfreundlichkeit (Usability) eine ebenso große Rolle wie bestimmte technische Aspekte:
- Ansprechendes Design
Das Design muss zum Selbstverständnis der Kanzlei passen und einen Wiedererkennungswert besitzen. Es sollte Professionalität widerspiegeln. Dazu gehören neben einem Logo auch eine charakteristische Schriftart und festgelegte Farben. - Klare Struktur
Eine klare Struktur und eine intuitive Navigation helfen Besuchern, sich leicht zurechtzufinden und schnell zu den gewünschten Informationen zu gelangen. - Mobile Optimierung (Responsivität)
Ihre Website muss auf allen Endgeräten (Smartphones, Tablets, Desktops) einwandfrei dargestellt und bedienbar sein. Ein responsives Design sorgt dafür, dass sich die Website automatisch an die Bildschirmgröße des Endgeräts anpasst. - Hervorragende Lesbarkeit
Verwenden Sie gut lesbare Schriftarten, ausreichende Schriftgrößen und gute Kontraste. Gliedern Sie Texte durch Absätze und setzen Sie Zwischenüberschriften und Aufzählungen ein. - Hochwertiges Bildmaterial
Investieren Sie in professionelle Fotos für Ihr Team und Ihre Kanzleiräume. Authentische Bilder wirken sympathisch und schaffen Vertrauen. - Kurze Ladezeit
Optimieren Sie die verwendeten Bilder und den technischen Code und verkürzen Sie so die Ladezeit Ihrer Website. - Barrierefreiheit
Bemühen Sie sich, Ihre Website möglichst barrierearm zu gestalten und sie damit auch Menschen mit Einschränkungen zugänglich zu machen: etwa Nutzern mit körperlichen Behinderungen, wie Sehschwäche, aber auch für Nutzer mit technischen Einschränkungen, wie veralteten Geräten oder schlechter Internetverbindung. Verwenden Sie beispielsweise Alternativtext (Alt-Text) für Bilder und achten Sie auf ausreichende Farbkontraste. - Online-Terminbuchung
Binden Sie einen Online-Terminkalender auf Ihrer Website ein. Auf diese Weise bieten Sie potenziellen und bestehenden Mandanten die Möglichkeit, direkt einen Termin zu buchen.
Wie wird die Kanzlei-Website bei relevanten Suchanfragen gefunden?
Damit Ihre Website bei passenden Suchanfragen gefunden wird, eignen sich Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung (SEO). Dazu zählt beispielsweise die Verwendung relevanter Begriffe (Keywords), aussagekräftiger Seitentitel und treffender Seitenbeschreibungen. Auch ein Kanzlei-Blog, in dem Sie regelmäßig kurze Artikel mit allgemeinen Rechtstipps veröffentlichen, verbessert Ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen.
Mehr erfahren Sie in unserem Blogartikel SEO für Kanzleien.
Weitere Möglichkeiten für mehr Sichtbarkeit bieten: die Präsenz auf Social Media und Anwaltsmarktplätzen wie anwalt.de, das Erstellen eines Google Unternehmensprofils und die Schaltung von Google Ads für Kanzleien.
Investieren Sie in Ihren digitalen Erfolg!
Eine professionell gestaltete, rechtssichere und inhaltlich überzeugende Website ist für Anwaltskanzleien ein wichtiges Werkzeug für die Mandantengewinnung und -bindung. Die Erstellung und Pflege einer Onlinepräsenz erfordern Zeit und Know-how, doch die Investition zahlt sich mittel- und langfristig aus. Wenn Sie feststellen, dass Ihre aktuelle Website einige der hier genannten Punkte vermissen lässt oder wenn Sie gar noch keine Website besitzen, ist es an der Zeit zu handeln.
Greifen Sie auf die Expertise professioneller Webdesigner zurück, die die spezifischen Anforderungen von Anwaltskanzleien kennen. Profitieren Sie zum Beispiel vom individualisierbaren Baukasten-System unserer erfahrenen Webentwickler: Teilen Sie uns die für Ihre Website wichtigen Inhalte mit. Wir übernehmen die Umsetzung.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns gern.
Checkliste: Ihre Kanzlei-Website auf dem Prüfstand
Finden Sie heraus, wie Ihre Kanzlei-Website hinsichtlich Inhalt, Rechtssicherheit und Design und Usability aufgestellt ist!